Spiraldynamik - Die Gebrauchsanweisung des Körpers
Spiraldynamik® ist ein anatomisch begründetes Bewegungs- und Therapiekonzept, das uns lehrt, den Körper richtig zu gebrauchen, damit die Lebensenergie Prana ungehindert fließen kann. Wenn wir uns mit den Feinheiten der Ausrichtung beschäftigen, bündeln wir unsere Aufmerksamkeit und sind ganz präsent in unserem Körper. Die Gedanken hören auf zu wandern, der Geist kommt zur Ruhe: „Sat-chit-ananda“ – wir sind im Zustand Yoga angekommen.
In der Yoga Philosophie bewohnt die Seele ineinandergefügte, sich zunehmend verfeinernde Körper genannt Koshas. Wenn der Mensch seinen physischen, energetischen, seelischen und geistigen Körper schult, kann er die feinstofflichste Hülle, den spirituellen Körper, wahrnehmen und geht glückselig in einem Gefühl von Vollkommenheit auf. Gerät eine dieser Hüllen jedoch in Vergessenheit oder aus dem Gleichgewicht, entstehen Unzufriedenheit, Leid und Angst. Diverse Yoga Praktiken wurden entwickelt, um die Energiekörper zu bearbeiten und ins Gleichgewicht zu bringen. Dazu gehört auch, die für die Koordination des physischen Körpers benötigt Stabilität und Mobilität in ein ausgeglichenes Verhältnis zu bringen. Die eher technisch anmutende Ausrichtung des Körpers gemäß der Spiraldynamik® gehört deshalb zu einer spirituellen Praxis.
Die Sprache des Körpers
Die Anatomie des Menschen ist auf Bewegung und Ausdauer ausgelegt. Durch Bewegung dehnen, kräftigen und mobilisieren wir unseren Körper, verbessern unsere Kondition und bringen unser Bewusstsein ein. Bewegung und vor allem eine korrekte Ausrichtung wirken therapeutisch auf den physischen Körper. Er kennt intuitiv die richtige Ausrichtung – wir müsse sie nur abrufen – und reagiert darauf mit Wohlwollen, Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Wenn wir verstehen, wie der Körper funktioniert, sprechen wir die Sprache des Körpers.
Ausrichtung bedeutet, Bewegungen im Yoga oder im Alltag gemäß der funktionellen Anatomie auszuführen. „Die (anatomische) Form bestimmt den Gebrauch (des Körperteils). Wir können unsere Yogapraxis nur der Anatomie anpassen, und nicht die Anatomie dem Yoga“, sagt die Physiotherapeutin, Yogalehrerin und Dozentin der Spiraldynamik® Lilla N. Wuttich. Eine anatomisch nicht korrekte Körperhaltung ist ein permanenter Kampf der Muskulatur gegen die Schwerkraft, den wir nicht gewinnen können und der unweigerlich zu Verspannungen und einer gekrümmten Haltung führt.
Zwar bringt jeder Mensch seine eigenen individuellen körperlichen Voraussetzungen mit, aber der anatomische Grundbauplan und die Prinzipien der Bewegungskoordination sind bei allen gleich. Die Kenntnisse der funktionellen Anatomie sind deshalb eine wichtige Basis für koordinierte Bewegungen. Eine korrekte Ausrichtung gemäß der funktionellen Anatomie führt jeden an sein persönliches Optimum, welches von der vorhandenen Elastizität des Bindegewebes, Stoffwechsel und Physiologie abhängig ist.
Die Gebrauchsanweisung des Körpers
Der Körper befindet sich im Lot der Schwerkraft, wenn der Kopf sanft eingerollt und das Becken gut aufgerichtet wird, so dass die Wirbelsäule verlängert und unter leichte Zugspannung gebracht wird. Die Beckenaufrichtung verschraubt die Beine automtisch: die Oberschenkel drehen nach außen, die Unterschenkel nach innen. Die Verschraubung bewirkt, dass sich das Fußgewölbe hebt und der Großzehballen sich erdet. Der Brustkorb zentriert sich über dem Becken, Hals und Kopf über dem Brustkorb. Aufrechtes Stehen oder eine Asana werden nicht starr gehalten, sondern sind dynamisch. Sie sind nie fertig, denn sie leben durch die ständige feine Korrektur der Ausrichtung und den Atem. Eine bewusste Atmung überträgt fortlaufend Bewegungsimpulse auf Wirbelsäule, Beckenboden und Brustkorb. Dadurch entsteht ein Wechselspiel aus Anspannung und Entspannung: es ist einfacher, die Mitte zu bewahren und lange statische Phasen, die den Körper ermüden und Verspannungen verursachen werden vermieden.
Die Rückkehr in den Körper
Film: Innere Welten Äußere Welten - Teil 2: Die Spirale
